Wir leben in einer Welt voller Veränderungen, Unsicherheiten, Komplexität und vielseitiger Möglichkeiten, was jede Einzelne und jeden Einzelnen im privaten wie auch beruflichen Kontext betrifft. Eingeleitet bzw. beschleunigt durch die Pandemie sind Unternehmen mit Phänomenen konfrontiert, die es davor nicht oder nicht in dem Ausmaß gab. Volatile Märkte, Überangebot bei gleichzeitigem Mangel, Globalisierung und Rückkehr zur Regionalisierung, immer raschere Weiterentwicklung von Technologien und nicht zuletzt der demografische Wandel machen es fast unmöglich in gewohnter Weise zu planen. Das Gebot der Stunde heißt rasche und ständige Anpassung an neue Gegebenheiten. Was gestern noch als gute Entscheidung galt, kann morgen schon überholt sein. Dies stellt vor allem Führungskräfte vor neue Herausforderungen. Sie sind täglich gefordert, nicht nur den Status quo zu erhalten bzw. zu verwalten, sondern gemäß der sich wandelnden Außenwelt Veränderungen zu gestalten, die Organisation und Prozesse laufend anzupassen und die MitarbeiterInnen gut auf diesem Weg mitzunehmen.
Dafür braucht es lernende Führungskräfte, die in der Lage sind, sich schnell an neue Situationen anzupassen, die neue Technologien nutzen und diese sinnbringend einsetzen, die gerne ihre Komfortzone verlassen, die effektive Lösungen finden und effizient handeln. Sie sind intrinsisch motiviert, sie suchen aktiv nach neuen Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten zu verbessern und ihr Wissen zu erweitern.
Wirksam wird Führung aber erst dann, wenn Entscheidungsbefugnisse dort an-gesiedelt werden, wo die Sachkompetenz liegt und die Führungskraft Vertrauen und Wertschätzung zeigt, all das im Rahmen klarer Zielsetzungen und einer zugewandten Gesprächsführung.
Die lernende Führungskraft hört zu und interessiert sich wirklich für die Menschen, ihre Ansichten und ihre Fähigkeiten. Denn nur so können Aufgaben gut verteilt werden, sodass Stärken genutzt und Schwächen wenig fühlbar werden. Darüber hinaus stellt Kommunikationsfähigkeit wahrscheinlich die wichtigste Kompetenz einer Führungskraft dar. Ständige Rückkoppelung, ehrliches Feedback und Transparenz geben Mitarbeiter*innen das Gefühl sicher und auf dem richtigen Weg zu sein. Dabei ist es die Aufgabe einer Führungskraft, ihre MitarbeiterInnen zu ermutigen und zu motivieren, Herausforderungen anzunehmen, neue Fähigkeiten und Technologien zu erlernen, aus Rückschritten gestärkt hervorzugehen sowie Verantwortung zu übernehmen. Selbstreflexion rundet das Profil der lernenden Führungskraft ab. Sich selbst laufend zu hinterfragen, sich der persönlichen Wirkung auf andere bewusst zu sein, Feedback zu suchen und auch Verantwortung für die eigene Weiterentwicklung zu übernehmen, sind hier essentiell.
Summa summarum erkennen Führungskräfte die Bedeutung des kontinuierlichen Lernens und fördern eine Kultur des Lernens in ihren Unternehmen.
Das gesamte Magazin ist beim Link abrufbar:
https://www.wdf.at/wp-content/uploads/2023/06/WdF-LEADERSHIP_Juni_2023.pdf
ZUR PERSON:
Michael Viet ist CEO der global tätigen PAYER Group. Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Vorstand des WdF seit 2012 vermittelt er sein Wissen und seine gesammelten Erfahrungen im Rahmen des Mentoring-Programmes und unterstützt junge Führungskräfte auf ihrem Weg.
ZUM UNTERNEHMEN:
Die PAYER Group wurde 1946 in der Steiermark gegründet und hat heute drei weitere Produktionsstandorte in Europa und Asien. Innerhalb der Gruppe werden für weltweit führende Marken Produkte für die Geschäftsfelder Consumer Goods sowie Healthcare & Medical entwickelt und hergestellt.